So gelingt eine umweltfreundliche Reinigung der Gewässer, wenn Verunreinigungen das Wasser verfärben.
Spätestens seit der Ernennung zum UNESCO Welterbe ist das Thema Wasser für die Stadt Augsburg ein Aushängeschild. Wasser und Gewässer prägen die Fuggerstadt seit jeher. Lech und Wertach bahnen sich ihre Wege durch die Stadt, zusammen mit kleineren Strömen wie beispielsweise dem Stadtbach. Wenn die Sonne länger rauskommt, bieten Kuhsee, Autobahnsee oder auch der Ilsesee kleine Oasen im Großstadtdschungel. Neben einem Erholungsgebiet für die Bewohner bilden die Gewässer aber auch einen Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Und so idyllisch das Entspannen in der Natur nahe dem Wasser ist: Wenn sich Wasser verfärbt, sieht es einfach nicht mehr schön aus. Viele Gemeinden greifen dann aber zu falschen Methoden, wie dem Ausbaggern oder dem Abmähen der umliegenden Pflanzen. Dabei ließe sich auch auf eine umweltfreundliche Reinigung der Gewässer zurückgreifen.
Fast lupenreine Gewässer
Ein solches Objekt zu reinigen, stellt aber erst einmal ein Problem dar. Denn ein verschmutzter See ist meist auch ein Zeichen, dass das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Der Grund für die Verunreinigung liegt dann tiefer. „Ursache für einen schlechten Zustand von Gewässern ist die oft anhaltend hohe Eutrophierung, das heißt die Nährstoffbelastung mit Phosphaten, Stickstoffen usw. aus Abwässern sowie der landwirtschaftlichen Düngung“, weiß Frank Servos, Geschäftsführer der Augsburger Firma NaturSinn International KG. „Zehrende Abbauprozesse führen zu massivem Sauerstoffmangel. Die biologische Artenvielfalt gerät von Jahr zu Jahr zunehmend ins Ungleichgewicht, der Nährstoffüberschuss wird kaum noch verstoffwechselt, die Wassergüte verschlechtert sich immer weiter.“
So funktioniert die umweltfreundliche Reinigung der Gewässer
Das Unternehmen hat für die umweltfreundliche Reinigung der Gewässer eine besondere Methode entwickelt: ein natürliches Präparat, das die vorhandene Mikrobiologie wieder ankurbelt. Das Mittel besteht aus Quarz- und Steinmehl, das biophysikalisch aufbereitet wurde. Es wird einfach in das verunreinigte Gewässer gegeben. Frank Servos fasst zusammen: „Mit den physikalischen Wirkeigenschaften der regelmäßig eingebrachten Präparate wird das Milieu für die Mikrobiologie naturkonform optimiert. Die Folgen dieser Reaktion sind ein steigender Sauerstoffgehalt und die Stärkung des Mikrobioms im Gewässer. Die Vermehrung des Phytoplanktons reduziert sich schließlich auf ein natürliches Maß. Über Jahrzehnte entstandene Altlasten, wie Sedimentschichten, werden von der belebten Vielzahl an Mikroorganismen allmählich abgebaut.“ Für den Betrachter des Gewässers hat diese Reinigung auch den Effekt, dass der See wieder klarer wird. Auch Grundschlamm und die Keimbelastung werden reduziert. Diese nachhaltige Methode der Gewässerreinigung stieß auch bis in die Öffentlichkeit vor: 2019 erhielt die NaturSinn International KG den Augsburger Zukunftspreis.
Bildquelle: kun3/Adobestock