Herr Adelwarth, Lösung Nummer 1, um Energie-Unabhängigkeit zu erreichen, ist die Photovoltaikanlage …
Anton Adelwarth: Wer die Energie der Zukunft schon heute nutzen möchte, kommt an Photovoltaik (PV) nicht vorbei. Strom ist die einzige Energie, mit der man alles machen kann: Haushaltsgeräte versorgen, heizen oder das E-Auto laden. Weiterer Vorteil: Solarstrom lässt sich speichern. Mit einer PV-Anlage erzeuge ich meine Energie vor Ort selbst und erreiche damit die größtmögliche Unabhängigkeit. Damit bin ich für die Energiezukunft gut gerüstet.
Gleichzeitig ist es aber eine Investition, die überlegt sein möchte.
Sicherlich muss man anfänglich Geld in die Hand nehmen. Aber es gibt keine Photovoltaikanlage, die sich nicht rechnet. Die Wirtschaftlichkeit ist sicherlich ein wichtiger, aber nicht der einzige Aspekt bei solch einer Entscheidung. Mehr Klimaschutz und Unabhängigkeit – auch das gilt es ebenso zu berücksichtigen.
Wie unabhängig von externen Anbietern kann ich denn mit so einer Photovoltaikanlage von LEW werden?
100 Prozent können wir leider nicht erreichen. Da macht uns die Natur einen Strich durch die Rechnung: Nachts scheint eben keine Sonne und auch in den Wintermonaten ist das Sonnenangebot wesentlich geringer. Doch wenn eine Anlage richtig ausgelegt ist und zum Energiebedarf des Hauses passt, dann landen wir auf jeden Fall bei 30 Prozent Eigenversorgung. Heute gibt es aber kaum eine Anlage, die ohne Batteriespeicher eingebaut wird. Dieser speichert Sonnenenergie vom Tag und nimmt sie mit in die Nacht. Mit so einer Batterie kommen wir auf 60 bis 70 Prozent Eigenversorgung. Das wird dann an der Stromrechnung auch deutlich sichtbar.
Wie genau läuft es ab, wenn ich mich für eine Photovoltaikanlage von LEW entscheide?
Experten schauen sich zunächst immer den aktuellen und zukünftig geplanten Stromverbrauch, also den Bedarf des Haushalts, genau an. Auf dieser Grundlage lässt sich dann die Dimensionierung der Anlage vornehmen. Bei LEW kann die Photovoltaikanlage zum Beispiel aus drei Paketen gewählt werden: 10, 20 oder 30 PV-Module. Was bei allen gleich ist, ist die PV-Anlage inklusive Batteriespeicher, das Energiemanagement und die Installation. Nach Bedarf können Komponenten wie eine Wallbox oder eine Wärmepumpe ergänzt werden. Bei der Installation arbeiten wir mit Fach-Handwerkern aus der Region zusammen, die sich um die fachgerechte Montage und Inbetriebnahme bei den Kunden kümmern.
Was genau leistet so ein Batteriespeicher?
Die Sonne scheint nun mal mittags am stärksten, aber genau dann wird in der Regel – von Pandemiezeiten einmal abgesehen – weniger Strom vor Ort verbraucht als abends, wenn die Familie zu Hause ist. Der Batteriespeicher lädt sich untertags mit dem Stromüberschuss auf, den der Haushalt dann in den Abendstunden nutzen kann.
Gibt es für „Sonnenstromerzeuger“ auch eine Heizlösung?
Die ideale Ergänzung zu selbst erzeugtem PV-Strom ist die Wärmepumpe. Aus meiner Sicht ist dieses System die Zukunft des Heizens, weil es Sonnenenergie ganzjährig zu jeder Tages- und Nachtzeit nutzen kann. Es macht sich die gespeicherte Sonnenenergie in der Natur zunutze. Luft, Erdreich und Grundwasser – das sind die drei typischen Wärmequellen.
Welche Art der Wärmepumpe wird am häufigsten eingesetzt?
Das sind Luftwärmepumpen, die bei Neuinstallationen etwa 80 Prozent ausmachen. Sicherlich wären Grundwasser und Erdreich effizienter – aber hier ist der Installationsaufwand deutlich größer. Unterm Strich sind Wärmepumpen sparsamer als alle Heizsysteme, die aktuell auf dem Markt sind. Auch die CO2-Bilanz ist sehr gut. Wer dann obendrein noch selbst erzeugten Strom für den Betrieb der Wärmepumpe verwendet, der ist in Sachen Nachhaltigkeit ganz vorne dabei. Auch ohne eigene PV-Anlage kann die Wärmepumpe mit einem vergünstigten Wärmetarif betrieben werden. Auch dafür gibt es Ökostromangebote.
Nun lässt sich auch eine Wallbox zum Laden des Elektroautos mit der Photovoltaikanlage verbinden. Warum brauche ich eigentlich eine solche Wallbox? Reicht keine normale Steckdose?
Grundsätzlich kann ich mein Elektroauto auch an der normalen Steckdose laden – doch lange geht das nicht gut. Haushaltssteckdosen sind dafür nicht ausgelegt. Das Laden der Fahrzeuge dauert sehr lange und erfordert hohe Leistung. Im schlimmsten Fall kann die Hausinstallation Schaden nehmen.
Und was unterscheidet eine Wallbox von einer Steckdose?
Die Wallbox wird mit „Kraftstrom“ betrieben. Sie sind robuster gebaut, so dass 11 bis 22 kW problemlos geleistet werden können. Wallboxen werden von einem Elektriker angeschlossen und sind daher sicher. Eine Sache gilt es noch zu beachten. Eine 11-kW-Ladebox muss beim Energieversorger nur angemeldet werden. 22 kW müssen genehmigt werden.
Bildquelle: Bernd Jaufmann/VMM