Nachhaltigkeitsmonitor A³: Wie nachhaltig sind Unternehmen?

Der Nachhaltigkeitsmonitor A³ ist als erste regionale wirtschaftsnahe Erhebung in Sachen Nachhaltigkeit im Wirtschaftsraum Augsburg gestartet. Unternehmen und Institutionen sind zum Mitmachen bei der Online-Umfrage aufgerufen.

Bildquelle: Christian Strohmayr/A³

Inhaltsverzeichnis

Alle Organisationen mit eigenem Personal profitieren davon, wenn sie sich am neuen Nachhaltigkeitsmonitor A³ beteiligen. Neben der eigenen, individuellen Analyse, in welchen Bereichen das Unternehmen oder die Institution bereits aktiv ist, bereitet A³ eine Auswertung auf regionaler Ebene zu Vergleichszwecken auf. Diese wird ferner Aufschluss darüber geben, in welchen Bereichen Unterstützungsangebote hilfreich sein können. Eine Beteiligung ist unkompliziert online bis Jahresende möglich.

Ist Nachhaltigkeit messbar?

Ist es unter Nachhaltigkeitsaspekten objektiv messbar, ob der Energieverbrauch in einer Wirtschaftsregion eher hoch oder gering ist? Immerhin kommt es auf die Wirtschaftsstruktur einer Region an – gibt es beispielsweise viele produzierende Unternehmen, kann der Verbrauch im Vergleich zu anderen Regionen wesentlich höher ausfallen. Die Fragestellung, die wohl in Sachen Nachhaltigkeit relevanter ist, ist die, ob die Betriebe Bestrebungen unternehmen, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Zugegeben: In der heutigen Zeit gibt es wahrscheinlich nur wenige, die an dieser Stelle nicht aktiv werden. Aber Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Neben ökologischen Fragestellungen nach Ressourcenverbräuchen und Klimaschutzmaßnahmen gibt es eine Vielzahl an sozialen und ökonomischen Aspekten, die für ein nachhaltiges Unternehmen relevant sind. Und das Thema wird immer wichtiger: Durch Berichtspflichten und die Folgen der EU-Taxonomie müssen immer mehr Unternehmen – auch kleinere Betriebe – ihre Nachhaltigkeitsbestrebungen offenlegen. Verschiedene Reporting-Standards stellen dabei so machen Betrieb vor die Frage, was alles berichtet werden muss.

Mit dem neuen Nachhaltigkeitsmonitor A³ erhalten Organisationen eine Orientierung. Dabei ist die Absicht des kürzlich gestarteten neuen Online-Tools der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH eine andere: Mit dem regionalen Nachhaltigkeitsmonitoring soll über Jahre hinweg ermittelt werden, inwieweit der Wirtschaftsraum Augsburg eine dynamische Entwicklung in Sachen Nachhaltigkeit aufweist. In welchen Bereichen gibt es Stärken, wo Schwächen? Und vor allen Dingen: Was sind die Gründe, warum bestimmte Themen nicht angegangen werden?

Gezielte Stärkung des Wirtschaftsstandorts durch Nachhaltigkeitsmonitor A³

Die Erkenntnisse aus dem Nachhaltigkeitsmonitor werden in regionsspezifische Handlungsempfehlungen münden. Diese können den einzelnen Akteur:innen als Grundlage für die selbstständige Ableitung eigener Aktionen, aber auch als Basis für regionale oder branchenspezifische Ansätze und Angebote zur Verbesserung der Nachhaltigkeit dienen. Für die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH bieten die abgeleiteten Handlungsempfehlungen die Grundlage für übergreifende (Informations-)Angebote zur Förderung des nachhaltigen Wirtschaftens und der Nachhaltigkeit in der Region. In der begleitenden, konkreten Umsetzungsarbeit kann entsprechend der festgestellten Defizite fachlicher Input ausgestaltet werden. Zum Beispiel in Form von medialen Angeboten, Veranstaltungen oder auch als Anregungen für Dritte wie (Weiter-)Bildungsanbieter. Die Erkenntnisse aus dem Monitor sollen ferner genutzt werden, um gezielt das Image der Region Augsburg als nachhaltigen Wirtschaftsstandort zu verstärken – und um über diesen wichtigen Imagefaktor beispielsweise Fachkräfte an die Region zu binden bzw. neu für die Region zu gewinnen.

Aber auch für mitmachende Organisationen gibt es direkt Mehrwerte. So erhalten sie direkt nach Abschluss der Befragung die eigenen Ergebnisse als Downloadlink. Und durch die jährliche Wiederholung der Umfrage kann man einen Zeitreihenvergleich ziehen – sowohl auf Organisations- als auch auf Regionsebene. Die Regio Augsburg Wirtschaft GmbH konnte mit dem Nachhaltigkeitsmonitor auch in Sachen öffentliche Förderung überzeugen. Sie erhält für das Projekt eine Fördersumme von 300.000 Euro für eine Laufzeit von drei Jahren vom Freistaat Bayern. Eng eingebunden in die Entwicklungsarbeit ist die Technische Hochschule Augsburg. Das Projekt läuft bis Januar 2026.

Der Nachhaltigkeitsmonitor ist online zu erreichen unter nachhaltigkeitsmonitor-A3.de.

Stefanie Haug, Leitung Geschäftsfeld Nachhaltiges Wirtschaften der Regio A³, spricht im Interview unter anderem über die Vorteile eines CO2-Berichts für Unternehmen.

Weitere Beiträge

Eine Luftaufnahme eines Solarparks mit vielen Modulen von Photovoltaikanlagen.