Ustersbach: Grüner Weg zu mehr Nachhaltigkeit

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Die Brauerei Ustersbach bündelt ihre Aktivitäten zur CO2-Reduzierung unter dem Begriff Grüner Weg. Taktgeberin ist die Brauereichefin Stephanie Schmid.

„Es gibt keinen Grund, es nicht zu tun!“ Stephanie Schmid ist entschlossen, wenn es darum geht, welchen Beitrag Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit leisten können und müssen. „Jede Investition in Natur- und Klimaschutz lohnt sich doch ab der ersten Sekunde“, betont die Chefin der Familienbrauerei Ustersbach. Daher sind für Stephanie Schmid auch nicht rein finanzielle Überlegungen von Bedeutung, wenn es darum geht, Emissionen zu sparen. „Jedes Gramm CO2, das wir verhindern können, müssen wir verhindern.“ Die Brauerei Ustersbach bündelt ihre Aktivitäten zur CO2-Reduzierung unter dem Begriff Grüner Weg.

Diese das gesamte Unternehmen umgebende Einstellung zum Klimaschutz und zum Thema Nachhaltigkeit begleitet die Brauerei Ustersbach bereits seit Jahrzehnten. „Wir leben von den Rohstoffen, welche die Natur uns gibt. Deswegen war uns immer klar, dass wir die Natur schützen müssen“, erklärt Stephanie Schmid. Doch sie treibt noch mehr an: „Wenn ich aus meinem Büro schaue, habe ich das Glück, auf eine wunderschöne Landschaft zu blicken. Das mag der Vorteil vom Leben und Arbeiten auf dem Land sein, direkt zu sehen, was wir bewahren müssen.“ Und obwohl sie auf dem „Augsburger Land“ sitzt, hat Stephanie Schmid doch den Blick fürs große Ganze: „Wir befinden uns in einer weltweiten Klimakrise – da darf keiner die Augen verschließen.“ Vor allem solle jeder zusehen, dass er vor Ort anpackt. „Was nützt es, wenn ich hier Emissionen verursache und diese Tausende von Kilometern weit weg mit dem Pflanzen von Bäumen kompensieren möchte?“ 

„Grüner Weg“ bei Ustersbach

Das Ziel der Brauereichefin ist klar: Die gesamte Energie, die in einem Korn steckt, soll vollständig verwertet werden. Mit einem ganzen Blumenstrauß an Maßnahmen setzt die Familienbrauerei das in die Tat um: Beispielsweise wird die beim Bierbrauen entstehende Kohlensäure nicht einfach in die Atmosphäre geblasen. Stattdessen nutzt Ustersbach sie bei der Zubereitung der Limonaden. Die Kohlensäure aus den Gärtanks wird aufgefangen, aufbereitet und geht dann als Blubb in die Limonaden. „So verhindern wir jedes Jahr den Austrag von 1.000 Tonnen CO2 in die Atmosphäre“, erklärt Stephanie Schmid.

Und auch der Stromverbrauch der Brauerei wird ständig optimiert: „90 Prozent unseres Strombedarfs erzeugen wir mittlerweile selbst über Photovoltaik und den Betrieb eines Blockheizkraftwerks“, sagt die Brauereichefin. Dafür nutzt das Familienunternehmen beispielsweise auch die Abwärme im Betriebsablauf. So schafft das Blockheizkraftwerk einen besonders hohen Wirkungsgrad von 90 Prozent. Weiter wird aus dem Abwasser in einem Biogasreaktor Methangas erzeugt, das direkt zur Stromgewinnung eingesetzt wird. Die Abwärme des Blockheizkraftwerks nutzt Ustersbacher zum Aufheizen der Flaschenwaschmaschine.

„Diese und viele andere Maßnahmen fassen wir unter dem Begriff ,Grüner Weg‘ zusammen. Dafür erhielten wir 2021 die Auszeichnung ,TOP100‘ als eines der 100 innovativsten Unternehmen Deutschlands“, freut sich Stephanie Schmid. Und auf diesem „Grünen Weg“ wird die Brauerei Ustersbacher jeden Tag ein Stück mehr nachhaltig.

Nachhaltigkeitsprojekt „Veganes Protein“

Und das nächste Nachhaltigkeitsprojekt ist hinter den Kulissen der Brauerei Ustersbach auf dem „Grünen weg“ schon in vollem Gange: „Wir arbeiten daran, veganes Protein aus dem Brauprozess nutzbar zu machen“, verrät ­Stephanie Schmid. Vegan ist im Trend. Genau wie eine proteinreiche und kohlenhydratarme Ernährung. Ustersbacher arbeitet daran, veganes Protein aus der überschüssigen Bierhefe und dem Treber, also dem „Kaffeesatz“, der beim Bierbrauen entsteht, zu extrahieren. Dieses Protein könnte für vegane Burger-Patties, Proteindrinks für Sportler, für vegane Kosmetik oder für Nahrungsergänzungsprodukte Verwendung finden.

Dass die Ustersbacher Biere aber nicht nur klimaschonend hergestellt, sondern auch vielfach prämiert sind, das macht das Ganze perfekt. 2021 erhielt die Brauerei im Herzen des Naturparks den Bundesehrenpreis in Gold. Damit ist sie Deutschlands Brauerei des Jahres 2021. Und auch bei den DLG-Tests 2022 räumte Ustersbacher ein Dutzend Goldmedaillen für die verschiedenen Biersorten ab, so dass die Chancen gut stehen, dass es auch in diesem Jahr wieder eine Einladung nach Berlin zur Ehrung durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gibt.

Bildquelle: Ustersbacher

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