Qualität auf den Straßen durch die Mobilitätswende

Mehr öffentliche Transportmittel, mehr Fahrräder und keine Autos? Die Mobilitätswende ist ein weitaus flexibleres Konzept. 

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Arten der Fortbewegung gibt es inzwischen viele: mit dem Auto, mit Bus und Bahn, zu Fuß und mit dem Fahrrad oder mit dem E-Scooter. Trotzdem ist im Verkehr vieles ungleich verteilt: Die Straße für die Autos ist deutlich breiter als der Fußweg. Radwege sind oft in moderatem oder schlechten Zustand – oder auch gar nicht vorhanden. Selbst der Autoverkehr stößt inzwischen an seine Grenzen. Das zeigt sich beispielsweise durch immer mehr Staus auf den Straßen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, dann ist das Szenario eines Verkehrskollapses mehr und mehr denkbar. Zudem schlägt nach Angaben des Europäischen Parlaments allein der Individualverkehr mit knapp 30 Prozent Anteil am Gesamtausstoß an Treibhausgasen in der EU zu Buche.

Lösung ist die Mobilitätswende

Es muss also ein Umdenken im gesamten Thema Fortbewegung stattfinden. Dabei geht es nicht direkt um die Ausstattung der Autos mit umweltfreundlichen Motoren oder ein Wegkommen von den fossilen Brennstoffen. Das ist Teil der Antriebswende. Stattdessen soll bei der Mobilitätswende ein Trend hin zu einer nachhaltigen Fortbewegung entstehen.

Das wichtigste Ziel der Mobilitätswende ist, dass der Verkehr verlagert und im besten Fall sogar ganz vermieden wird. Am einfachsten geschieht das, wenn es Alternativen gibt und diese von den Menschen auch wahrgenommen werden können. Im besten Fall bedeutet das ein gut ausgebauter Öffentlicher Personennahverkehr mit Bussen und Bahnen. Und auch breit vorhandene Fuß- und Radwege wirken attraktiv. Dadurch werden diese Verkehrsmittel gestärkt. Es muss sich bei jeder Strecke die Frage stellen: Ist hierfür wirklich ein Auto nötig? Oder ist es einfacher und sogar schneller und günstiger, eine andere Möglichkeit für die Strecke zu nutzen? 

Zu Fuß und auf Rädern

Damit die Wende gelingt, braucht es vor allem flexible Angebote. Eine attraktive Infrastruktur bietet den Verkehrsteilnehmern auch Alternativen zum Auto, ohne dabei Nachteile zu haben. Wenn eine Strecke weiter weg und nicht fußläufig zu erreichen ist, dann schaffen auch Fahrrad oder E-Scooter Abhilfe. Das kann aber nur eine sinnvolle Alternative sein, wenn die Verkehrsführung für diese Fortbewegungsmittel auch genügend Sicherheit bietet. 

Für eine Mobilitätswende ist neben der Qualität der Infrastruktur jedoch auch wichtig, dass sie gut ausgebaut ist. Viele Haltestellen im ÖPNV oder Leihmöglichkeiten für Fahrräder und E-Scooter erlauben Spontanität – und bieten damit eine Alternative zum Auto. Das gilt dabei nicht nur direkt vor Ort: Auch überregional im Schienen- und im Fernbusverkehr ist ein dichtes Netz essenziell. 

Ist das Auto dann verboten?

Das bedeutet aber nicht, dass die Mobilitätswende versucht, das Auto komplett abzuschaffen. Stattdessen steht eine intelligente Lösung wie beispielsweise Carsharing stärker im Fokus. Ein Großteil der Autos verbringt 80 Prozent der Zeit im parkenden Zustand. Das raubt anderen Verkehrsteilnehmern viel Platz. Wenn ein Auto mehr im Gebrauch ist und gleichzeitig auch noch einen ökologischeren Antrieb besitzt, ist es schon ein Schritt in Richtung für eine Mobilitätswende.

Bildquelle: Adobestock/.shock

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